Der Lockdown, respektive sein Verursacher, der Corona Virus, lassen mich in die Tasten greifen. Eigentlich wollte ich das Thema auslassen. Es überfordert mich, ständig damit konfrontiert zu werden, egal welches Medium ich öffne. Und ehrlich gesagt, die Übersicht über die vielen Gebote und Verbote mit ihrem stetigen Wechsel ist, trotz der andauernden Berichterstattung, etwas verloren gegangen.
Treffen mit anderen Menschen sind zu Recht eingeschränkt. Gerade mal 3 Personen gehen noch und selbst dann ist die Unbeschwertheit von Treffen verflogen.
Gespräche, Aussprachen oder Brainstorming sind für mich immer noch effektiver im direkten Gegenüber. Impulse und spürbar positive Energie entstehen nicht allein über Worte, sondern auch über Körpersprache, Blicke und Berührungen. Das alles fehlt und erfordert dadurch eine Besinnung auf innere Stärke und eigene Möglichkeiten.
Eine davon ist der tägliche Besuch bei unseren beiden Eseln. Er ersetzt kein Gespräch mit Menschen. Und doch, sie kommen übers Feld zu mir getrabt, stellen ihre großen Ohren steif nach oben, die großen Augen auf meine Hände gerichtet, denn es könnte ein Leckerbissen darin sein. Ganz nahe kommen sie, schubsen mich, schmiegen sich an mich. Wir stehen dann da, oder laufen über die Weide, ich rede mit ihnen, schaue ihnen zu. Es ist ein Glücksgefühl – ich hoffe nicht nur für mich.
Wenn ich dann wieder gehe, sehen sie mir eine Weile nach, bevor sie so tun, als wäre nichts gewesen und weiter am Heuballen knabbern. In mir bleibt das Gefühl einer warmherzigen Begegnung und trägt mich ein wenig durch den Tag.